Frühmorgens wollen wir bloss einen kurzen Blick auf die Situation an der Grenze werfen, bleiben aber fast fünf Stunden beschäftigt, ohne Zeit zu essen oder zu trinken. Wir kontrollieren 14 Tiertransporter, die versuchen, sich einen Weg zur Grenze zu bahnen – die zweite Fahrspur wird wie üblich durch parkende LKWs blockiert. Es dauert mehr als eine Stunde, bis sie die Grenze erreichen. Zwei Fahrer rufen die Polizei an und bitten sie darum, die blockierenden LKWs wegzuschaffen, doch die Polizei kommt nicht. Wir kontrollieren Transporter mit Rindern aus Estland, Deutschland, Tschechien und der Slowakei, und dokumentieren Probleme wie verschmutzte Einstreu und Wassertränken. Obwohl es nicht mehr ganz so heiss ist wie in den letzten Tagen, beträgt die Temperatur immer noch über 30°C und die Tiere können nicht trinken, wenn die Tränken voller Stroh und Exkremente sind. In zwei Fahrzeugen sehen wir, dass hungrige Tiere stark verschmutzte Einstreu fressen. Einige Tiere sind bei einem Versorgungsstall in Rumänien, der 900 km entfernt liegt, zum letzten Mal versorgt worden und sind völlig erschöpft. Ausserdem beobachten wir Probleme mit der Deckenhöhe. In drei Fahrzeugen stossen Färsen mit ihren Rücken an der Decke an. Nach unserer Intervention wird das Dach und die zweite Ebene hochgefahren, so dass die Tiere etwas mehr Kopffreiheit haben. Es ist immer noch nicht ausreichend, aber wenigstens reiben die Färsen nicht mehr ihre Rücken an Stahl. Wir entdecken eine trächtige Färse aus Deutschland mit einer tiefen, offenen Wunde am Hinterleib, die offensichtlich nicht behandelt worden ist.
Home » Inspektionen » Transporte » Tiertransportkontrollen an der BG-TR Grenze, Kapitan Andreevo