Heute regnet es nicht mehr und wird richtig heiss. In den Transportern messen wir Temperaturen bis zu 37.3°C. Auf dem Parkplatz nahe der Grenze gibt es ein gravierendes Problem: Es gibt nur einen Wasserschlauch für alle Transporter. Während einige Transporter sich anstellen, um ihren Wassertank aufzufüllen, parken einige entlang der Strasse und warten auf ihre Zollpapiere – mit leerem Wassertank.
Heute regnet es nicht mehr und wird richtig heiss. In den Transportern messen wir Temperaturen bis zu 37.3°C. Auf dem Parkplatz nahe der Grenze gibt es ein gravierendes Problem: Es gibt nur einen Wasserschlauch für alle Transporter. Wir kontrollieren zwei Transporter mit Schlachtbullen aus Ungarn; die wenige Einstreu, die noch übrig bleibt, ist völlig nass und verschmutzt. Die Bullen sind so hungrig und durstig, dass sie die schmutzige Einstreu essen und ihre Gülle trinken.
Das Wassersystem ist angeschaltet, aber die Tränkenippel sind für Schweine konstruiert. Wir drücken die Metallnippel, damit die Bullen wenigstens ein bisschen Wasser bekommen. Die jungen Bullen sind verzweifelt und kämpfen um einen Platz an den Tränkenippeln.
Am Nachmittag kommen mehrere Transporter mit tragenden Rindern aus Deutschland an. Wir beobachten, wie ein Fahrer drei neugeborene Kälber aus dem Anhänger holt, die im Niemandsland innerhalb der Grenze zur Welt gekommen sind. Er hat für sie neben dem LKW einen kleinen Pferch gebaut.
Wir entdecken zwei tote Tiere auf einem LWK einer bulgarischen Transportfirma, der mit Mastkälbern aus der Slowakei beladen ist. Der Verwesungsgestank ist kaum auszuhalten. Eines der Kälber ist bereits stark aufgedunsen und scheint schon längere Zeit tot zu sein. Der Transporter ist völlig verschmutzt, stinkt nach Ammoniak und ist überladen. Einige erschöpfte Tiere liegen aufgrund von Platzmangel aufeinander. Andere stehen auf ihren toten Leidensgenossen.
Am späten Abend stehen immer noch 41 Tiertransporter an der Strasse und auf dem Parkplatz und warten auf ihre Papiere. Vom türkischen Chefveterinär erfahren wir später, dass heute 85 Tiertransporter aus Europa die Grenze überquert haben.